Poşe

Çilingir Sofrası

Ece Gökalp, Onur Ceritoglu, Ceren Saner, Öykü Canli

10.06.2019 | 16:00 - 20:00
Ort:Hallo Machen, Spreewaldpl. 4-6, 10999 Berlin - Kreuzberg

Çilingir Sofrası ist im Türkischen der Name eines Mittagessens/Dinners, das schnell mit leichten Mezes und einem Glas Rakı zubereitet wird. In der urbanen Literatur erzählt Çilingir Sofrası jedoch eine andere Geschichte: Nach einer anstrengenden Nacht des Rakıtrinkens kehrten die Männer sehr spät in der Nacht nach Hause zurück und sahen, dass ihre Frauen sie nicht reinlassen würden, und so mussten sie den Schlosser anrufen. Daher lautet der Name dieses gemeinsamen Anlasses Çilingir Sofrası – Der Tisch des Schlossers. Rakı kann als der Generalschlüssel für tiefe, aufschlussreiche, lang anhaltende und ehrliche Gespräche angesehen werden. Man muss emotional und körperlich darauf vorbereitet sein, bei einem Çilingir Sofrası zu sitzen, erstens, weil Rakı ein starkes Getränk ist und zweitens, weil man, wenn man anfängt, sein Rakı zu schlürfen, keine Lügen zu erzählen hat.
poşe wurde als konzeptioneller und physischer Freiraum geschaffen, um den Dialog innerhalb der kreativen Gemeinschaft zu fördern, da wir glauben, dass der Dialog einen direkten Einfluss auf das Heute, Gestern und Morgen hat. Mit diesem Motiv, einen Raum für den Dialog zu einer Veranstaltung in Berlin zu schaffen, wird poşe eine gemeinsame Çilingir Sofrası veranstalten. Durch die Einladung einer Gemeinschaft von Künstler*innen, die in den letzten zehn Jahren aus Istanbul nach Berlin ausgewandert sind, wird poşe zu einer Plattform für Gespräche und Diskussionen über kuratierte Themen, warum und wie diese Künstler*innen beschlossen haben umzuziehen.

poşe ist ein aus dem Französischen entlehntes türkisches Wort. Es leitet sich vom Verb pocher ab und bedeutet skizzieren, mischen, pochieren.
poşe wurde im Frühjahr 2018 von den Künstlerinnen Öykü Canlı und Larissa Araz gegründet und ist ein von Künstlerinnen geführter Raum in Kadıköy, Istanbul, Türkei, der mit dem Drang zum Aufbau einer lokalen Gemeinschaft konzipiert wurde. Es ist ein offener Ort für diejenigen, die das Bedürfnis nach Dialog und Kritik verspüren, und ein Treffpunkt zum Denken, Versuchen, Tun, Scheitern, Umdenken, Neuversuchen und Wiederholen, etc.

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Foto Doku : Billie Sara Clarken, @billie_clarken